Während man beim Thema 3D-Druck zunächst noch immer vor allem an industrielle Fertigung denkt, hat sich diese Technologie längst in zahlreichen weiteren, auch verbrauchernäheren Branchen durchgesetzt. Dazu gehört auch die Kosmetikbranche, die wir an dieser Stelle etwas näher betrachten möchten.
Diverse Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten additiver Fertigung erstrecken sich dabei sowohl auf den Einsatz individualisierter Kosmetik-Anwendungen als auch auf die schnelle und kostengünstige Fertigung von Verpackungen.
Eine Gesichtsmaske aus 3D-Scan-Daten
Ein US-amerikanischer Anbieter entwickelte zwischen 2019 und 2021 ein Angebot für eine individualisierte Gesichtsmaske aus dem 3D-Drucker. Voraussetzung hierfür ist eine eigens entwickelte App, mit deren Hilfe ein Smartphone-Aufsatz das Gesicht der Kundin digital vermessen wird. Aus diesem Scan werden nun die 3D-Dateien für die individuelle Gesichtsmaske erstellt, welche hiernach am 3D-Drucker gefertigt.
Verpackungen on Demand
Eine andere 3D-Druck-Anwendung für Kosmetik-Hersteller besteht darin, Verpackungen on Demand zu fertigen und auf diese Weise die Agilität zu steigern. Einzelne Verpackungshersteller bieten ihren Kunden dabei die Möglichkeit, die gewünschte Verpackung am PC selbst zu designen, um diese dann entweder selbst 3D zu drucken oder bei einem Dienstleister drucken zu lassen.
Hautpflegeprodukte aus Bioprint
Der Einsatz von Bioprint, also dem 3D-Druck lebendiger Zellen, in der Entwicklung von Hautpflegeprodukte könnte Produkttests an Tieren zudem künftig überflüssig machen. So kann die Reaktion der menschlichen Haut durch die so gedruckten Zellen simuliert, Tierversuche damit überflüssig werden.
Zugleich lassen sich auch auf diesem Wege, ähnlich wie im oben erwähnten Gesichtsmasken-Beispiel, personalisierte Hautpflegeprodukte erstellen.
Lippenstifthalter aus dem 3D-Drucker
Eine kuriose Anwendung für 3D-Druck in der Kosmetikbranche betrifft eher den Bereich des Zubehörs: Ein Forscherteam des Cosmetic Science Research Group des Londoner College of Fashion entwickelte Anfang 2018 einen 3D-druckbaren, personalisierten Lippenstifthalter aus dem 3D-Drucker.
Dessen Prinzip beruht darauf, dass die Lippen der Kundin per 3D-Scan digital vermessen werden. Aus den so gewonnenen Daten werden im nächsten Schritt 3D-druckbare Dateien erstellt. Der 3D-Druck des individualisierten Lippenstifthalters erfolgt schließlich aus PLA, im FDM-Verfahren. Tests hatten ergeben, dass diese Material-Verfahrenskombination, verglichen mit SLS-Druck einerseits wie mit ABS im FDM-Druck andererseits, die besten Ergebnisse erzielt.
Lesen Sie mehr über die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete für additive Technologien in unserem 3D-Druck-Blog.
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