3D-Druck-Produkte könnten die Medizin schon bald revolutionieren
Eine kürzlich veröffentlichte englische Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Markt für medizinische 3D-Druck-Produkte bis zum Jahr 2026 jährlich um 17,7% wachsen wird. Den größten Anteil an diesem Wachstum soll demnach der Bereich Orthopädie haben, wo bis 2026 mit einem jährlichem Umsatz von 643,5 Millionen US-Dollar (gegenüber 105 Millionen im Jahr 2015) gerechnet, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 19,9%.
Anlass genug für uns, sich die Entwicklungen auf diesem spannenden und für uns alle potenziell bedeutenden Markt etwas genauer anzuschauen.
In der Vergangenheit hatten wir bereits über einzelne Trends im Medizin-3D-Druck berichtet, insbesondere über Zahnspangen und Zahnersatz aus Bioprint-Produktion. Heute wollen wir anhand besagter Studie beleuchten, welche Entwicklungen der 3D-Druck in der Medizin insgesamt in den kommenden 10 Jahren nehmen könnte.
3D-Druck-Technologien und Materialien
Momentan ist das auch bei unseren Kunden sehr beliebte Selektive Lasersintern (SLS-Druck) das am meisten verbreitete Verfahren im medizinischen 3D-Druck. Für das Jahr 2026 erwartet die Studie im Bioprint mit dieser Technologie einen Umsatz von 230 Millionen €, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 15,3%. Das wichtigste Verfahren im Medizin-3D-Druck könnte 2026 allerdings der PolyJet-Druck sein, was wegen der steigender Nachfrage und einem breiterem Anwendungsspektrum mit dieser Technologie vermutet wird.
Das wichtigste Material im Bioprint wird Kunststoff in seinen vielfältigen Varianten bleiben.
Vorreiter: Die Orthopädie
Besonders im Hinblick auf Faktoren wie alternde Bevölkerung und damit verbundene höhere Unfallraten, aber auch ein allgemein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein bestärken dieses Wachstum, das, wie oben bereits dargelegt, mit jährlich 19,9% veranschlagt wird. Krankenhäuser spielen dabei die Hauptrolle, gefolgt von ambulanten chirurgischen und diagnostischen Zentren.
Medizin-3D-Druck in Australien
In Australien, das zu den aufstrebenden Ländern im Bereich Bioprint gehört, befindet sich derzeit sogar ein spezielles Institut zur Erforschung und Herstellung von Gewebe, Knochen und Organen mittels 3D-Druck im Aufbau. Das in Herston (Provinz Queensland) ansässige Biofabrication Institute beruht auf einer Kooperation von Metro North Hospital and Health Service mit der Queensland University of Technology (QUT) und soll 2017 eröffnet werden, wie die Brisbane Times im November 2016 berichtete.
Dieses Institut, in dem künftig etwa 50 bis 60 Forscher und weitere Kliniken zusammenarbeiten sollen, will eine Marktführerschaft in der medizinischen Innovation und Technologie einnehmen, die, laut Gesundheitsminister Cameron Dick, das Gesicht des Gesundheitswesens verändern.
Alle für den 3D-Druck in der Medizin relevanten Druckverfahren und Materialien finden Sie auf unserer Website, ebenso wie zahlreiche weitere Informationen rund um 3D-Druck-Anwendungen.