Generell gehört die Medizintechnik zu den Bereichen, in denen der Einsatz von 3D-Druck-Technologien die größten Zusatzraten zu verzeichnen hat. Dies gilt in besonderem Maße für die Zahnmedizin. In diesem Bereich gehen manche Experten sogar davon aus, dass additive Fertigungstechniken die konventionellen Methoden nachgerade revolutionieren werden. Wir möchten uns daher an dieser Stelle die Möglichkeiten von 3D-Druck in der Dentalmedizin mit Ihnen etwas genauer anschauen.
Boom bereits seit spätestens 2014
Schon im März 2014 hatte 3D-Druck-Spezialist Hans Langer konstatiert: „Im Dentalumfeld ist die additive Fertigung bereits eine echte Serienanwendung geworden. Der mit unserer Technologie hergestellte Zahnersatz hat in einigen Ländern den bisherigen Feinguss fast komplett ersetzt. Gegenwärtig”, so Langer seinerzeit, “werden jährlich etwa 6,8 Millionen Einheiten in diesem Verfahren hergestellt, Tendenz steigend.“
An dieser Tendenz hat sich auch 2022 nichts geändert. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.
Personalisierte Anfertigungen
Zu den wichtigsten Vorteilen additiver Technologien in der Dentalmedizin gehört nicht zuletzt der Umstand, dass es wohl keine andere Möglichkeit gibt, die in diesem Bereich notwendigen, personalisierten Anfertigungen vergleichbar kostengünstig umzusetzen.
Breite Anwendungsmöglichkeiten
Zugleich bietet 3D-Druck in der Zahnmedizin ein breites Feld an Anwendungsmöglichkeiten, von Zahnbürsten über Zahnspangen und Zahnersatz bis hin zu ganzen Zähnen aus dem 3D Drucker.
Aus Kunstharz und anderen Polymeren werden bereits Zähne am 3D Drucker gefertigt. Titan erweist sich hingegen für die Fertigung von Kronen und Füllungen als das Material der Wahl, sowohl im Hinblick auf dessen Bioverträglichkeit wie auch auf die benötigte Langzeitstabilität.
Auch die nächste Generation einer Zahnspange wäre eine Zahnspange, welche nicht allein für eine Korrektur der Zahnfehlstellung, sondern zugleich auch für Kariesprophylaxe sorgt.
CAD-/CAM-Technologie als nächster Schritt
Als eine Schlüsseltechnologie im Kontext der Dentalmedizin dürfte wohl die CAD-/CAM-Technologie gelten. Diese bereits 1985-87, als eine der seinerzeit ersten additiven Technologien, von einem Team der Universität Zürich, unter Leitung von Professor Werner Mörmann entwickelt. Im Fokus stand dabei von Anfang an die Zahnmedizin.
In diesem Verfahren nimmt eine Kamera (beziehungsweise heutzutage meist ein klein dimensionierter Scanner) den kranken Zahn des Patienten auf. Die auf diesem Wege gewonnenen digitalen Bilder werden anschließend in ein 3D-Modell umgerechnet.
Erfahren Sie mehr über die neuesten Entwicklungen im Bereich Medizin-3D-Druck in unserem 3D-Activation-Blog.