Eine kleine Einführung in den – bislang noch weitgehend unterschätzten – FDB-Druck
Wer die Redewendung „auf Sand gebaut“ gebraucht, der denkt dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht daran, dass eine genau auf diesem Material basierende Technologie inzwischen sehr solide Objekte hervorzubringen vermag. Dies verwundert insofern nicht, als dass das Furan-Direct-Binding, kurz FDB, unter den 3D-Druck-Technologien sich bisher noch keinen, mit Stereolithografie, SLS- oder FDM-Druck vergleichen Platz erobern konnte.
Es ist daher an der Zeit, Ihnen dieses Sand-basierte additive Fertigungsverfahren ein wenig näher zu bringen.
Die Geschichte des FDB-Drucks
Der Grundstein zur FDB-Druck-Technologie wurde in den Jahren 1995-98 gelegt, und zwar am Lehrstuhl für Feingerätebau der TU München. Zunächst gelang den Münchner Forschern dabei erstmals die Tropfendosierung von UV-härtenden Klebern (1995). Daraus folgte das Schubladenprojekts „Generierung von 3D-Strukturen“, mit dem der Lehrstuhl 1996/97 am ersten Münchener Businessplan Wettbewerb teilnahm. 1998 wurde schließlich das erste Patent zum FDB-Druck erteilt und im selben Jahr die ersten Sandformen gedruckt.
2002 bis 2005 begann schließlich die kommerzielle Verbreitung von FDB-Druck-Anlagen, bevor 2011 erstmals die heute in dieser Technologie üblichen, beeindruckenden Bauraum-Größen und Druck-Geschwindigkeiten erreicht wurden.
So funktioniert FDB-Druck
Zunächst trägt der FDB-Drucker ein Partikelmaterial (Sand) in 80–400 µm dünnen Schichten auf die Baufläche auf, bevor ein hochauflösender Druckkopf diese Schicht selektiv, je nach Vorgabe der Bauteil-Daten mit Binder bedruckt und verklebt. Diese Arbeitsschritte wiederholt der Drucker so lange, bis die Bauhöhe des gewünschten Objektes erreicht ist. Zuletzt werden die Rückstände unverklebten Materials entfernt und das fertige Bauteil kommt zum Vorschein.
Wir von der 3D Activation bieten Ihnen FDB-Drucke in den Materialien Polymethylmethacrylat (PMMA) und Quarzsand an.
Die besonderen Vorteile des FDB-Drucks
Von den bislang entwickelten 3D-Druckverfahren ermöglicht wohl kein anderes so riesige Bauräume wie die FDB-Technologie, nämlich 4000 x 2000 x 1000 mm.
FDB-generierte PMMA-Modelle sind zudem (als Modelle für den Feinguss) ausbrennbar oder, bei hoher Stabilität, als nachbearbeitete Anschauungsmodelle verwendbar.
Anwendungsgebiete
Ein klassisches Einsatzfeld für den FDB-Druck ist die Fertigung von Sandformen (womit, wie oben gezeigt, auch alles begonnen hatte), sowohl für den Grau- und Stahlguss, als auch zur Herstellung vergießbarer Metalle wie Aluminium, Messing oder Magnesium.
Insbesondere aus Quarzsand entstehen im FDB-Verfahren auch noch weitere große Modelle, z.B. Designer-Möbel.
Erfahren Sie mehr über FDB-Druck wie auch über unseren vielfältigen weiteren 3D-Druckverfahren, auf unserer Website.