Die wichtigsten Einsatzfelder für den 3D-Druck finden sich unverändert in der Industrie. Viele Firmen sind aber noch nicht mit den Möglichkeiten, die die additive Fertigung bietet, vertraut. Dabei bietet der Industrielle 3D Druck einen starken Technologievorteil. Zudem ist er wirtschaftlicher zu betreiben, als häufig angenommen.
Wir möchten Ihnen an dieser Stelle daher an ein paar Beispiele illustrieren, für welche Zwecke additive Fertigung in verschiedenen Bereichen der Industrie bereits Verwendung findet und welche Branchen profitieren.
Branchen mit dem größten Potenzial für 3D-Druck-Nutzung
Neben dem Gesundheitswesen, der Autoindustrie und der Luft- und Raumfahrt gelten Verteidigung, Transportwesen und Motorsport als die Branchen mit dem größten Anwendungspotenzial für additive Fertigung. Ähnliches gilt, wenngleich mit Einschränkungen, auch für die Schmuckbranche. In diesen Branchen liegt der Schwerpunkt auf die Bereitstellung kompletter Arbeitsabläufe. Diese umfassen Software, Materialien und speziell auf die jeweiligen Segmente ausgerichtete Dienstleistungen.
Häufigstes Einsatzfelder für 3D-Druck in der Industrie: Rapid Prototyping
Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 ist die mit Abstand häufigste Nutzung für 3D-Druck in Industrie-Unternehmen noch immer der Bau von Prototypen – dies gaben 68 % der befragten Unternehmen an. Schließlich fallen gerade in diesem Bereich die Vorteil des Rapid Prototyping, also des schnellen Baus von Prototypen, stark auf und sprechen für sich.
Konkret heißt das, im 3D-Druck lässt sich der Bau von Prototypen bis zu 15-mal schneller umsetzen als in konventionellen Verfahren. Dies bedeutet etwa, dass sich Ideen oder Designentwürfe unter Umständen innerhalb von Stunden statt – wie bisher – Tagen realisieren lassen. So lassen sich beispielsweise verschiedene Prototypen testen und Änderungen schnell umsetzen. Zugleich lässt sich die Prototypen-Fertigung im 3D-Druck auch wirtschaftlicher umsetzen als es mit konventioneller Fertigung möglich wäre.
Wichtige Funktion: Rapid Tooling
Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Rapid Tooling, also die additive Fertigung von Hilfsmitteln und Werkzeugen. 26 % der 3D-Druck nutzenden Unternehmen verwenden, laut der oben erwähnten Studie, additive Fertigung für das Rapid Tooling. Hierbei erweist sich vor allem die im 3D-Druck mögliche Designfreiheit als großer Vorteil. Auf diesem Wege sind etwa Werkzeuge und Formen mit konturnaher Kühlung möglich. Hinzu kommt, dass auf additivem Wege auch eine Fertigung aus kratzfesten Kunststoffen möglich wird.
Weitere Beispiele für die Verwendung von 3D Druck in der Industrie
Auch dem Leichtbau eröffnen sich dank 3D-Druck völlig neue Möglichkeiten. So werden durch die in der additiven Fertigung mögliche Designfreiheit erstmals filigrane Formen möglich, mit denen sich entscheidend Gewicht und somit Kosten sparen lassen.
Darüber hinaus nutzen Industrie-Betriebe den 3D-Druck unter anderem für die Individualisierung von Produkten bzw. ermöglichen Kunden, eigene Anpassungen vorzunehmen. Grundsätzlich lassen sich alle Bauteile einer Maschine per 3D Drucker herstellen (egal ob strukturelle Elemente oder mechanische Teile). Auch für die Reparatur beziehungsweise Herstellung von Ersatzteilen, die zum Teil gar nicht mehr lieferbar wären, wird die additive Fertigung häufig genutzt.