Wie die additive Fertigung die Digitalisierung beflügelt
Neben dem 3D Druck prägt kein anderer Bereich den technischen Fortschritt so nachhaltig wie die Digitalisierung. Es sollte daher keineswegs überraschen, dass sich beide Bereiche mitunter gegenseitig beflügeln.
Von besonderem Interesse erscheint uns in diesem Zusammenhang eine Meldung aus Großbritannien. Ein Forscherteam der Universität Bristol hat dort nämlich eine neue, vielversprechende Möglichkeit für die Gestaltung von Touchscreens entwickelt. Im Kern geht es dabei darum, die Bildschirme nicht mehr nur zweidimensional und rechteckig, sondern in nahezu beliebiger Form zu fertigen. Geschehen soll dies mit Hilfe einer Kombination aus sprühbarer Elektronik und 3D Druck.
Graffiti-Sprayer als Vorbild
Inspiriert wurden die Forscher dabei von der Art und Weise, wie Künstler (oder Sprayer generell) Graffiti an einer Wand anbringen. Folglich nannten sie die von ihnen entwickelte Technik ProtoSpray.
“Wir haben Displays von ihren rechteckigen 2D-Gehäusen befreit, indem wir ein Verfahren entwickelt haben, mit dem Menschen interaktive Objekte in jeder Form bauen können. Das Verfahren ist sehr zugänglich: Es ermöglicht es Endbenutzern, Objekte mit leitfähigem Kunststoff und elektrolumineszierender Farbe zu erstellen, auch wenn sie keine Erfahrung mit diesen Materialien haben”, so Ollie Hanton, Doktorand und Hauptautor der Forschungsarbeit im Interview.
Auch die Bedeutung des 3D Drucks für dieses Verfahren hebt Hanton hervor:
“3D-Drucker haben die personalisierte Herstellung von Objekten ermöglicht, aber unsere Arbeit geht noch weiter, denn wir drucken nicht nur Plastik, sondern auch andere Materialien, die für die Herstellung von Displays unerlässlich sind. Durch das 3D-Drucken von Kunststoffen und das Besprühen von Materialien, die beim Anlegen von Elektrizität aufleuchten, können wir die Hersteller dabei unterstützen, Objekte aller Formen herzustellen, die Informationen anzeigen und Berührungen erkennen können”, so dieser weiter.
Zugleich denken die Forscher aus Bristol bereits einen Schritt weiter. So erläutert Doktor Anne Roudaut, außerordentliche Professorin für Mensch-Computer-Interaktionen an der Universität Bristol und Leiterin des ProtoSpray-Projektes, der nächste Schritt sei die Entwicklung einer Maschine, welche sowohl 3D Drucken als auch automatisches Sprühen auf die 3D-Druckobjekte ermöglicht.
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