Neues Verfahren im Bereich Keramik 3D Druck auf der Hannover-Messe 2015 vorgestellt
Die Technologie des Keramik 3D Drucks macht unaufhaltsame Fortschritte. Davon zeugt nicht zuletzt ein 3D-Drucker zur Verarbeitung von Hochleistungskeramik, welcher auf der Hannover-Messe 2015 (13.-17.4.2015) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Einsatz soll der von der TU Wien entwickelte Keramik-3D-Drucker vor allem im Medizin-Bereich finden, insbesondere in der Heilung und Rekonstruktion von Knochen.
MultiJet-Printing trifft auf Keramik 3D Druck
Das für diesen Keramik 3D Druck zum Einsatz kommende Verfahren beruht auf einem photosensitiven (=lichtempfindlichen) Harz, in dem keramische Partikel homogen verteilt sind. Es handelt sich dabei also um einen mit dem MultiJet-Printing arbeitenden 3D-Drucker. Bei diesem 3D Druck-Verfahren wird ein lichtempfindlicher Kunststoff (wie eben jenes mit Keramik-Partikeln versetzte Harz) über eine im Druckkopf auf eine Druckplatte aufgetragen, wobei die im Druckkopf enthaltene Lichtquelle das so entstehende 3D Modell sofort aushärtet. Dabei erlauben MultiJet-3D-Drucker besonders detailgetreue Druckobjekte.
Laut Angaben der Entwickler lassen sich auf diesem Wege 3D Modelle von hoher Dichte und Festigkeit erstellen. Darüber hinaus lassen sich in diesem Keramik 3D Druck-Verfahren dreidimensionale Strukturen mit einer Dicke von gerade einmal 25 Mikrometern realisieren.
Hochleistungskeramik aus dem 3D Drucker soll vor allem kaputte Knochen und Zähne heilen
Generell eignet sich Keramik 3D Druck (von der Produktion von Kunst- und Designobjekten einmal abgesehen) besonders gut für den Einsatz in der Biomedizin, so auch dieser Hochleistungskeramik-MultiJet-Printer. Konkret sollen in diesem Keramik 3D Druck-Verfahren vor allem individuell angepasste Zahn- und Knochen-Implantate entstehen. Johannes Patzer, der im Entwicklerteam der TU Wien die technische Leitung des Projekts inne hatte, erklärt dazu: „Keramische Implantate sind für den menschlichen Körper gut verträglich, da es sich bei Keramik und Knochen um anorganische Stoffe handelt“. In Zukunft sollen, nach den Vorstellungen der Entwickler, die beschädigten Knochen in das Keramik-Implantat hineinwachsen und dieses nach und nach ersetzen. Anders als im Falle von Metall-Implantaten werden Implantate aus Keramik vom Körper zersetzt und sukzessive ausgeschieden.
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