Ein wichtiger Vorzug von 3D-Druck besteht in der Möglichkeit, Kleinserien und Einzelstücke zu einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand zu fertigen. Daraus ergeben sich völlig neuartige Möglichkeiten für eine Vielzahl an Branchen. Nicht zuletzt gehört dazu auch die Möglichkeit, passgenaue Schuhe auf dem 3D-Drucker anzufertigen.
Von der Handarbeit zum 3D-Druck
Bis zur industriellen Revolution wurden Schuhe über Jahrtausende von Hand gefertigt. Diese Art der Fertigung war sehr zeitaufwändig und erforderte ausgewiesenes handwerkliches Können, welches üblicherweise durch die Ausbildung zum Schuster institutionalisiert war.
Ab den 1850-er Jahren änderte sich die Methode der Schuhherstellung radikal. Die Einführung der Schuhnähmaschine durch Lyman Blake (1835 – 1883) und der Zwickmaschine durch Jan Matzeliger (1852 – 1887) ebneten den Weg zur industriellen Massenfertigung von Schuhen, wie wir sie noch heute weltweit als allgemeinen Standard kennen.
Das Aufkommen der 3D-Druck-Technologien ab den 1980-er Jahren bedeutet für die Schuhherstellung die Chance, alle Vorzüge der industriellen Fertigung weiterzuentwickeln, dabei jedoch zugleich einen verlorengegangen Vorteil der handwerklichen Schuhherstellung wiederzubeleben: Die individualisierte Anfertigung passgenauer Schuhe, und dies zu einem wirtschaftlich vertretbarem Aufwand.
Lauf- und Wanderschuhen der neuen Generation
Als besonders wertvoll erweist sich die 3D-Druck-Technologie für die Fertigung von Lauf- und Wanderschuhen. Gerade hierbei müssen schließlich besondere Anforderungen wie beispielsweise eine optimale Fußkontrolle, Stabilität oder Haltbarkeit beachtet werden. Neben der Individualisierbarkeit erweist sich dabei die Erweiterung des Materialien-Spektrum als eine weitere Stärke des 3D-Drucks.
Für professionelle Läufer sind individualisierte Schuhe längst Standard, bei denen die Füße des Läufers mittels 3D-Scan vermessen werden. Anhand dieser Daten entsteht nun der für den jeweiligen Athleten passgenaue Laufschuh am 3D-Drucker.
Zum Profisport zum Massenmarkt: 2 Usecases
Vor allem große Schuhhersteller wie Adidas arbeiten derzeit intensiv daran, diese Innovationen auch der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
Ein Beispiel hierfür liefert Adidas im Rahmen seiner sogenannten „Futurecraft-Serie“. Dabei soll der Kunde in einer Adidas-Filiale auf einem Laufband joggen, wobei seine Füße per 3D-Scan vermessen werden. Anhand dieser Daten soll der 3D-Drucker so schnell einen individualisierten Laufschuh für den jeweiligen Kunden fertigen, dass dieser den Schuh noch beim selben Anlass mit nach Hause nehmen kann.
Einen anderen Weg geht der New Yorker 3D-Designer Francis Bitonti, in Zusammenarbeit mit, ebenfalls US-amerikanischem, in Tennessee ansässigem Unternehmen Feetz. Hierbei fotografiert der Kunde seine Füße selbst (3 Fotos sind nötig) und lädt diese Bilder über eine App hoch. Mit Hilfe dieser App entstehen nun druckbare 3D-Dateien, auf deren Basis der Kunde seine individualisierten Schuhe aus dem 3D-Drucker erhält.
Lesen Sie mehr über Schuhe und Mode aus dem 3D-Drucker in unserem 3D-Activation-Blog.
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