Worin unterscheiden sich Selektives Lasersintern und Fused Deposition Modeling (FDM-Verfahren) konkret?
Beim SLS- und FDM-Verfahren handelt es sich um die derzeit am häufigsten zur Verwendung kommenden 3D-Druckverfahren. Umso mehr lohnt sich ein Vergleich dieser beiden Schlüsseltechnologien des Rapid Prototyping.
Während beim Selektiven Lasersintern, dem SLS-3D-Druck mit PA-Kunststoffen, physische 3D Modelle durch lokales Verschmelzen einzelner Pulverschichten entstehen, beruht das FDM-3D-Druck-Verfahren darauf, dass das 3D-Druck-Objekt Schicht für Schicht an Hand eines CAD-Datenmodells aus einem flüssigen ABS-Kunststoff von oben nach unten aufgetragen wird.
Aus diesen beiden Verfahren und Materialien resultieren jeweils eigene, spezifische Eigenheiten und Anwendungsgebiete, die im Folgenden vorgestellt werden sollen.
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Wandstärken und Stützmaterial
Da im SLS-3D-Druckverfahren Wandstärken von 0,6 mm und Detailgrade von 0,25mm möglich sind (gegenüber 1mm und 0,25mm im ABS-/FDM-Verfahren) eignet sich dieses 3D-Druckverfahren besonders für sehr filigrane Bauteile, die dank dieser Technologie möglich werden. Dagegen empfiehlt sich für lange und dünne, flächige 3D-Druck-Objekte eher das FDM-3D-Druckverfahren, da der thermische Verzug hier wesentlich geringer ausfällt. In der Regel wird im FDM-Verfahren mit einer Schichtstärke von 0,25mm gebaut hingegen im SLS Verfahren zwischen 0,1 – 0,15 mm. Umso weniger Schichten desto höher ist die Druckgeschwindigkeit.
Ein weiterer wichtiger Vorteil der SLS-3D-Druck-Technologie liegt in der bei diesem 3D-Druckverfahren deutlich unkomplizierteren Entfernung des (beim 3D-Druck-Vorgang häufig notwendigen) Stützmaterials. Besteht das Supportmaterial beim SLS-3D-Drucken aus Pulverresten, die sich einfaches Herausblasen oder Schütteln leicht entfernen und sogar wiederverwenden lassen. So bleiben beim FDM-Verfahren feste Stützmaterial zurück, welches eine Nachbehandlung des 3D-Druck-Modells mit Natronlauge erforderlich machen und sich somit auflösen.
Während sich 3D-Druck-Modelle von hoher Komplexität im FDM-3D-Verfahren nur schwer verwirklichen lassen, ermöglicht diese Technologie bei geringer bis mittlerer Komplexität schnellere und kostengünstigere 3D-Drucke von guter Qualität. Bei der Professionalität des Designs schneidet das Selektive Lasersintern allerdings auch in diesen Bereichen besser ab.
Mehrfarbige Druck 3D Modelle im FDM-Verfahren möglich
Dank mehrerer, im 3D-Drucker verbauter Extruder sind im FDM-Verfahren sogar mehrfarbige Druck 3D Modelle machbar. Hier kann das SLS-3D-Druckverfahren nicht mithalten, da hier das für den 3D-Druck-Vorgang benötigte PA-Pulver einfarbig vorliegt, in der Regel weiß. Immerhin lassen sich SLS-3D-Druck-Objekte per Nachbehandlung (sprich nach dem 3D-Druck-Prozess) einfärben. Auf der Basis des PA-Black ermöglicht 3D Activation Ihnen außerdem komplett schwarz durchgefärbte SLS-3D-Druck-Modelle.
Ein Charakteristikum von SLS-3D-Druck-Objekten ist deren leicht raue Oberflächenstruktur, die sich durch verschiedene Möglichkeiten der Nachbehandlung (wie Lackieren oder Gleitschleifen) jedoch leicht glätten lässt. Insgesamt fallen die Oberflächen von SLS-Druckobjekte in der Regel allerdings dennoch ein wenig glatter aus als im Fused Deposition Modeling. Auch hinterlässt das Selektive Lasersintern weniger deutlich sichtbare Druckschichten (Layer) als der FDM-3D-Druck.
Ein wichtiger Unterschied zwischen SLS- und FDM-3D-Druck liegt darin, dass die meisten Heimanwender-3D-Drucker mit FDM-Verfahren arbeiten. Während der SLS-3D-Druck hauptsächlich in industriellen Anlagen Verwendung findet. Dies hängt damit zusammen, dass das 3D-Drucken im Fused Deposition Modeling für private Nutzer leichter zu handhaben ist. Wobei Consumer-3D-Drucker allerdings kaum Qualität und Bedienungskomfort professioneller 3D-Druck-Anlagen, auch im FDM-Bereich zu erzielen vermögen.
FDM-Verfahren in kleiner Auflage günstiger
Generell gilt, neben den bereits genannten Unterschieden: FDM-3D-Druck kommt 3D-Drucker-Nutzer günstiger, die in kleinerer Auflage drucken. Während das Selektive Lasersintern sich in der Regel erst in höheren Auflagen rechnet.
Typische Anwendungsgebiete für SLS-/PA-3D-Drucke sind Kunst und Design ebenso wie die Produktion von Spritzgussformen im Werkzeugbau. Die ABS-/FDM-3D-Druck-Technologie findet vor allem für Funktions- und Produktmuster Anwendung, aber auch in den Bereichen Architektur und Medizin.
3D Activation hilft Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer 3D-Druck-Idee weiter. Ob im FDM-Verfahren, im SLS- und anderen weiteren 3D-Druckverfahren, wie etwa im Polyjet-Verfahren. Nähere Informationen zu 3D-Druck-Technologien und Materialien finden Sie auf unserer Homepage.