Eine kleine Einführung in die Funktionsweise von 3D Druckern – Teil 2
Im ersten Teil unserer Reihe zur Funktionsweise von 3D Druckern hatten wir Ihnen die zur Zeit wohl geläufigsten 3D Druckverfahren erläutert. In Teil 2 möchten wir Ihnen einige bislang noch weniger bekannte 3D Technologien vorstellen.
HP-MultiJet Fusion-Verfahren
Dieses von HP zwischen 2014 und 2016 entwickelte Verfahren basiert auf einer Kombination zweier Flüssigkeiten. Die eine Flüssigkeit fungiert dabei als Wärmeleiter, die andere als thermischer Hemmer. Der Wärmeleiter bindet das Objekt nun in seinem Zentrum. An seinen Rändern bindet der Hemmer zugleich das Modell, um es in der gewünschten Form zu festigen. Auf diese Weise funktioniert das HP-MJF-Verfahren als eine besonders schnelle, und dennoch außerordentlich genaue 3D Technologie.
Furan Direct Binding-Verfahren
Das Furan Direct Binding (kurz: FDB)-Verfahren wurde sogar in Deutschland entwickelt, nämlich an der TU München, zwischen 1995 und 1998. Es erfordert den Einsatz eines sehr feinen Partikelmaterials, wie etwa Quarzsand. Der 3D Drucker trägt dieses nun in nur 80–400 µm dünnen Schichten auf seine Baufläche auf. Dort bedruckt und verklebt ein hochauflösender Druckkopf diese Schicht selektiv, gemäß der in den 3D Dateien festgelegten Struktur. Diesen Arbeitsschritt wiederholt der FDB Drucker solange, bis die gewünschte Höhe des Bauteils erreicht ist.
Keramik-Druck
Ein besonderes Verfahren erfordert die Verarbeitung von Keramik im 3D Druck. Hierzu erzeugt man zunächst ein spezielles Keramik-Granulat. Aus diesem Granulat baut der 3D Drucker das Modell schichtweise auf. Danach wird das gedruckte Bauteil bei über 1000°C glasiert.
Silber-Druck
Eher indirekt, das heißt in einem zweischrittigen Verfahren funktioniert der 3D Druck von Silber. Dabei wird nämlich zunächst ein Wachsmodell des geplanten Bauteil gedruckt. Dies geschieht im MJF-Verfahren, einem Mischverfahren aus FDM-Druck und Stereolithografie. Aus diesem Wachsmodell fertigt man einen Abguss, mittels einer keramischen Masse. Die weitere Fertigung erfolgt nun im traditionellen Handwerk des Silber-Gießens: Dabei wird der Abguss zunächst im Ofen erhitzt und anschließend mit flüssigem Silber gefüllt.
Gravierter Ring aus Silber 3D Druck.[/caption]
Lesen Sie mehr über die verschiedenen 3D Druckverfahren in Teil 1.