Das Gelingen einer Verkehrswende gehört bekanntermaßen zu den wichtigsten Herausforderungen der Menschheit auf dem Weg zur Klimaneutralität. In diesem Raum setzt die Europäische Union auf den sogenannten Green Deal. Dieser sieht vor, die Verkehrsemissionen in allen Mitgliedstaaten bis 2050 um 90% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.
Der Förderung eines emissionsarmen Luftverkehrs kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle zu. Ein Baustein auf dem Weg dorthin besteht darin, Flugzeuge so zu bauen, dass der Treibstoffverbrauch so gering wie möglich gehalten wird. Die Entwicklung von nachhaltigem Kraftstoff wird für diesen Zweck ebenso gefördert wie der Bau von sauberen Flugzeugrahmen sowie von neuen Flugzeug-Triebwerken und Antriebssystemen.
Von Clean Sky 2 zu Clean Aviation
Clean Aviation wurde im Dezember 2021 gestartet, als Nachfolger und Erweiterung des Vorgänger-Programms Clean Sky 2. Finanziert werden beide Programme in einer Kooperation von EU-Kommission und der Europäischen Luft- und Raumfahrt-Industrie.
Beide Programme, Clean Sky 2 wie Clean Aviation, basieren auf einer Zusammenarbeit von wichtigen Industrie-Akteuren und Vertretern akademischer Forschungseinrichtungen aus ganz Europa. In diesem Rahmen werden Technologien entwickelt, welche in der Lage sind, nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Stickoxid- und Lärm-Emissionen um 30% im Vergleich zu Flugzeugen auf dem technischen Stand von 2014 zu reduzieren.
Ein weiterer Ansatzpunkt besteht darin, die Lieferketten der Luftfahrt-Industrie möglichst in Europa zu konzentrieren und zugleich weltweit konkurrenzfähig zu machen.
3D Druck eröffnet viele Möglichkeiten
In diesem Kontext wird auch der 3D Druck eine entscheidende Rolle spielen.
Als sei an dieser Stelle das sogenannte MONACO-Projekt angeführt. Zu diesem Projekt hat sich ein Konsortium aus der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH), der Technischen Universität Dresden (TUD) und 2 Unternehmen zusammengefunden, um ein großes Metallgehäuse zu fertigen.
Nach 6 Jahren Forschung und Entwicklung kam dieses Konsortium im Herbst 2022 zu einer Lösung, welche auf Metall 3D Druck im Direct Metal Laser Melting, kurz DMLM-Technologie, auf Basis der Nickel-Legierung 718 beruht.
Das hierbei entstehende TCF(= Advanced Additive Integrated Turbine Centre Frame)-Gehäuse kann als eines der größten additiv gefertigten Teile gelten, welche jemals im Bereich der Luft- und Raumfahrt gefertigt wurden. Bleiben Sie immer am Laufenden über die neuesten Entwicklungen im industriellen 3D Druck, in unserem 3D Activation-Blog.
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