Additive Fertigung und 3D-Druck: Wo liegt der Unterschied?
Ein paar grundsätzliche Bemerkungen zur additiven Fertigung
Im Zusammenhang mit 3D-Druck werden Sie häufig lesen, dass synonym hierfür auch der Begriff additive Fertigung Verwendung findet. Dies ist auch keineswegs falsch. Man sollte allerdings beachten, dass der Begriff der additiven Fertigung das Wesen dieses Fertigungsverfahren besser in Abgrenzung zu anderen beschreibt. Dies wird noch deutlicher, wenn wir diesen Begriff in Abgrenzung zur substraktiven Fertigung betrachten. Oder, zur formativen Fertigung.
Schauen wir uns diese 3 Kategorien der Fertigungsverfahren deshalb etwas genauer an.
Substraktive Fertigungsverfahren
Als typische substraktive Verfahren können Fräsen und Drehen gelten. Diese Verfahren definieren sich gerade dadurch, dass, mit Hilfe eines Werkzeugs vom Ausgangsmaterial etwas weggenommen wird.
Formative Fertigungsverfahren
Die formativen Fertigungstechnologien zeichnen sich dadurch aus, dass ein gegebenes Volumen umgeformt wird. Typische Beispiele für diese Kategorien sind die Verfahren Schmieden, Gießen oder Tiefziehen.
Additive Fertigungsverfahren
Das Wesen der additiven Fertigungsverfahren liegt darin, dass die gewünschte Geometrie durch Aneinanderfügen von Volumenelementen erzeugt wird. Typischerweise geschieht dies durch automatisierte und periodisch wiederkehrende Prozesse, die auf dem Prinzip der Schichttechnologie aufbauen. Entscheidend an der additiven Fertigung: Hierfür werden keine bauteilabhängigen Werkzeuge benötigt.
Darüber hinaus gibt es noch den Begriff der generativen Fertigungsverfahren. Diese Kategorie verwenden manche Autoren mehr oder weniger synonym zum Begriff der additiven Fertigung. Eine etwas präzisere Definition von generativer Fertigung impliziert allerdings, dass hierbei nicht nur die Geometrie, sondern auch die Stoffeigenschaften erst während des Fertigungsprozesses entstehen. Im Englischen sind die Begriffe „additive manufacturing“ oder auch „layer manufacturing“ generell in der Weise gebräuchlich, die der deutschen Kategorie der generativen Fertigung entspricht.
Während der 1980-er entwickelten sich die Begriffe additive bzw. generative Fertigung parallel zum Aufkommen des 3D-Drucks, so dass man heute praktisch von Synonymen sprechen kann. Wegen der vergleichsweise späten Erfindung der 3D-Druck-Technologie grenzen viele Autoren die additive auch von der konventionellen (da älteren) Fertigung ab.
Zusammenfassend lässt sich sagen: 3D-Druck und additive Fertigung meinen faktisch das selbe, beschreiben den gleichen Fertigungsvorgang jedoch unter unterschiedlichen Blickwinkeln.
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