Deutsche Unternehmen liegen laut einer Studie bei der 3D-Druck-Nutzung deutlich vor Unternehmen aus China und den USA
Auch wenn es im öffentlichen Bewusstsein noch nicht direkt angekommen zu sein scheint: Die 3D-Druck-Nutzung ist bei deutschen Unternehmen bereits sehr viel weiter verbreitet als bei der Konkurrenz aus Fernost und den USA. Dies jedenfalls geht es einer Umfrage (der in Stuttgart ansässigen) Unternehmensberatung Ernst & Young GmbH hervor, welche das Unternehmen im Juli 2016 veröffentlichte(s. Pressemitteilung).
Demnach nutzen 37% der deutschen Unternehmen 3D-Druck-Technologien oder -Produkte bereits heute, 12% planen zudem deren Anwendung. Dem gegenüber stehen lediglich jeweils 24% 3D-Druck-nutzender Unternehmen in China und Südkorea (was auch dem internationalen Durchschnitt entspricht), sowie magere 16% in den USA. Kaum besser als dort sieht es mit 17% in Großbritannien aus.
Andreas Müller, Partner bei Ernst & Young, folgert daher: „3D-Druck ist wie gemacht für die innovative, deutsche Wirtschaft.“ Denn: „Die Technologie erlaubt den Unternehmen die Herstellung kleiner Stückzahlen, kostengünstiger Prototypen und die Anwendung neuer Materialien. Der hohe Anteil der deutschen Unternehmen, die 3D-Druck bereits nutzen, zeigt: Die hiesige Wirtschaft ist neuen Technologien gegenüber offen.“
Plastik-Branche als Motor in Sachen 3D-Druck-Nutzung
Interessant ist auch der Blick auf die einzelnen Branchen. Diesem zufolge ist die Plastik-Branche mit einem Nutzungsanteil von 38% führend in der Nutzung additiver Fertigung, gefolgt von immerhin bereits 29% im Maschinen- und Anlagenbau.
Anteile der 3D-Druck-Nutzung am Umsatz
Überraschenderweise verhält sich der Anteil der 3D-Druck-Nutzung an den generierten Umsätzen in den untersuchten Ländern nahezu umgekehrt proportional zum Gesamtanteil der 3D-Druck-nutzenden Unternehmen. So liegt der 3D-Druck-Anteil am Gesamtumsatz in Deutschland bei gerade einmal 1,8%, gegenüber mehr als 5% in den USA. Im Durchschnitt der untersuchten Länder beträgt dieser Wert 3%.
Dieser Befund legt die Schlussfolgerung nahe, dass in Ländern mit geringeren 3D-Druck-Nutzungsanteilen (wie eben den USA) vor allem solche Unternehmen auf additive Fertigungstechnologien zurückgreifen, welche daraus mehr oder weniger unmittelbar ihren Umsatz generieren, in erster Linie also 3D-Druck-Dienstleister.
Insgesamt werden dieser Studie nach weltweit bereits 10 Milliarden Euro Umsatz mit 3D-Druck erzielt, 1 Milliarde davon in Deutschland.
Für die Studie hat Ernst & Young (EY) 900 Unternehmen in ausgewählten Ländern (USA, GB, Westeuropa, China, Südkorea) befragt, 200 davon in Deutschland.
Gehören auch zu den erwähnten 37% deutscher Unternehmen, welche 3D-Druck bereits nutzen? Oder zu den 12%, die den Einstieg in nächster Zeit planen? Auch wenn Sie in der Schweiz oder Österreich ansässig oder sich noch unsicher sind, besuchen Sie unsere Website und informieren Sie sich über unser umfassendes Angebot.