
Zu den Herausforderungen im 3D Druck gehört zweifellos die Notwendigkeit, diese Technologie an die Notwendigkeit der ökologischen Nachhaltigkeit anzupassen. Dies gilt umso mehr in Anbetracht der Tatsache, dass additive Fertigung in den meisten Fällen auf Kunststoffbasis stattfindet. Hierbei muss es also darum gehen, zu einer bestmöglichen Verringerung etwaiger Kunststoff-Rückstände in der Umwelt beizutragen.
Tatsächlich ist es seit einigen Jahren, insbesondere im FDM-Druck, möglich, die beim Druckprozess entstehenden Abfälle zu 100% für neue Druckprozesse aufzubereiten. Diese Abfälle werden zerkleinert, aufgeschmolzen und – in aller Regel unter Vermischung mit neuem Draht – zu neuem, einsatzfähigem Filament verschmolzen.
Die neueste Innovation auf diesem Gebiet kommt in diesen Tagen von einem Entwicklerteam des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Konkret geht es dabei darum, den Prozess des Recyclings im 3D Druck schneller und zugleich robuster gegen Fehler zu machen.
Besseres Recycling dank Pellet 3D Druck
Vor diesem Hintergrund entwarfen Birkenfelder Forscher einen Pellet-basierten 3D Drucker, welcher in der Lage ist, Pellets aus dem Kunststoff-Spritzguss ebenso direkt zu drucken wie auch zerkleinerte Abfallstoffe.
„Das Recycling wird nochmals effizienter durch den Entfall des Prozessschritts der Filamentherstellung“, berichtet Prof. Dr.-Ing. Michael Wahl, Leiter der Arbeitsgruppe.
Bemerkenswert auch: Mit diesem Recycling 3D Drucker lassen sich sogar größere Objekte, nämlich von bis zu 800 x 800 x 1200 mm fertigen.
Für Entwicklung und Aufbau dieses 3D Druckers zeichneten Michael Blug und Bruno Gallace, im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten, verantwortlich.
Förderung durch die Carl-Zeiss-Stiftung
Die in diesem Forschungsprojekt geleisteten Vorarbeit erweckte auch die Aufmerksamkeit der Carl-Zeiss-Stiftung. Im Rahmen ihres Projekts „Energie- und ressourceneffiziente additive Fertigung mit Recyclingkunststoffen durch den Einsatz eines Pellet-3D-Druckers (Pellet-3D)“ förderte diese Stiftung die Arbeit der Birkenfelder Forscher daher für ein Jahr mit 75.000€. Das Entwicklerteam erhielt auf diese Weise die Möglichkeit, seine Ideen zur Energieeinsparung beim Recyclingprozess weiterzuentwickeln und deren Effizienz weiter zu steigern.
Forschungsförderung seit 1889
Die 1889 durch den Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründete Carl-Zeiss-Stiftung gehört heute zu den ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Ihre Aufgabe sieht sie darin, Freiräume zu schaffen für wissenschaftliche Durchbrüche. In ihrer Rolle als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt die Carl-Zeiss-Stiftung Grundlagenforschung ebenso wie anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den sogenannten MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).
Als alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und der SCHOTT AG finanziert diese ihre Projekte aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen.
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